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Über uns

 

Wir stellen alle Häkelnadeln in unserer Werkstatt her.

Zu zweit kümmern wir uns um alle Belange rund um

 

meine Nadel

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Bericht aus der Werkstatt

Facebook fragt ganz neugierig.. Was machst du grade?
Nichts! Warum sollte ich immer irgend etwas tun. Aber ich höre schon Schritte auf der Treppe.

 

Der Meister, wie ich finde ein bischen langsam heute. Ich höre schon an den Schritten ob sein Tag anstrengend war, oder eher etwas ruhiger. Es riecht nach essen. Die Kartoffeln müßten nun auch durch sein.
Er läßt sich auf seinen Stuhl fallen, schnauft durch. Erstmal einen starken Kaffee. Ich frage wie sein Tag war. Das ist aber nur eine rhetorische Frage. Ic
h seh es ihm an. Beim heissem Kaffee und lecker Essen berichtet er wer kam, was er gamacht hat, was fertig geworden ist.

Aber nun kommen seine Lebensgeister zurück. Er fragt was es zuhause gegeben hat. Nun erstatte ich Bericht. Wer angerufen hat, Grüße von dieser und jener, welche Nadeln bestellt sind, was nun wirklich eiliger ist. All das was nun so ansteht. Knapp fragt er wo das goldene Buch nun wieder ist.


Ich lasse ihn in Ruhe. Ziemlich bald ist er verschwunden. Und kurze Zeit später höre ich den Kompressor anspringen. Das brummende Geräusch geht durchs ganze Haus. Es klopft und rattert. Die Hunde sind auch verschwunden. Der Papa ist nun viel spannender als ich.
So ist es Dienstag Abend und der Meister steht in der Werkstatt. Wie jeden Abend. Das goldene Buch liegt aufgeschlagen auf seinem angestammten Platz. Er hat sich notiert was die Damen sich wünschen. Ein paar Sonderanfertigungen. Ein paar erprobte Nadeln.

 

Irgendwann achte ich nicht mehr auf ihn. Ich unterhalte mich mit vielen Frauen. Höre Kummer, Sorgen und den Namen des zweiten Enkelkindes. Endlich ist der Schal fertig, heute ging das Auto kaputt, und Hurra, der Partner hat nicht gemerkt das wieder eine große Wollelieferung gekommen ist.

Bei mir läuft Musik. Meine Soundkarte ist an meine uralt Stereoanlage gekoppelt. Somit toller Sound. Mein Drucker macht brav seinen Dienst. Alles top hier. 
 

Der Meister reißt die Tür auf und erschreckt mich dabei zu Tode. Es sind wieder Nadeln fertig geworden die ich mir nun zum polieren zurechtlege. Er durchforstet das goldene Buch, streicht durch, fügt neue Notizen hinzu. Als ich mich wieder zu ihm umdrehe ist er verschwunden. Und der Zimmerboden vibriert ein bischen. Er ist wieder unten.
Kurz vor 23 Uhr Schritte auf der Treppe. Sehr langsam. Er läßt sich auf die Couch fallen. Es liegen ein paar mehr Nadeln auf meinem Polierplatz. Jetzt schon schön, samtig, zum teil schon leicht glänzend. Das brummende Geräusch der Poliermaschine stört ihn nicht beim schlafen. Das hört er nicht mehr.
Und Facebook möchte wissen was ich grade tue. Nichts!

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